Impressionen der Fahrt nach Frankreich in das Pas-de-Calais
vom 30.07. bis 04.08.22
„Eine geschwisterliche, völkerverbindende Begegnungsfahrt, war es!“
So das Fazit der Mitreisenden. Die gegenseitige Zuneigung im christlichen Geist, konnte jeder, trotz aller
Verschiedenheit und trotz mancher Sprachschwierigkeiten erfahren.
Voller Engagement
erlebten wir unsere französischen Freunde für diese völkerverbindende Begegnung mit ihrer
herausragenden Gastfreundschaft bei einem interessanten, entspannten Programm.
Eine französische Vorbereitungsgruppe der CACIS mit Francoise Bayard und Stephan Leleu
und vielen Unterstützern, sowie der deutschen SALUT Gruppe, machte es möglich, dass wir
diesen Austausch durchführen konnten.
Die Entstehung dieses nach langer Coronapause möglich gewordenen Treffens wurde gleich
bei unserer Ankunft in Le Wast, am Samstag, 30.07.22 in Erinnerung gerufen. Die kunstvolle
Monstranz des Kriegsgefangenen Jules Legrand, die er in den Jahren 1940 – 1942 in
Georgensgmünd gefertigt hatte stand in der Kirche von Le Wast.
Die Gemeinde hatte uns
schon mit erfrischenden Getränken nach dieser langen Busfahrt willkommen geheißen. „Ich
will Dir danken Gott, ich will Dir singen Gott“ klang es bei einem gemeinsamen Gebet in der
Kirche. Anne Feutry, eine der Pionierinnen dieser Begegnung erinnerte an die Anfänge, die
sich so wunderbar gefügt hatten. Besonders die Geistlichen M. l’Abbé Damez und Pfarrer
Josef Handl hatten mit ersten Kontakten vieles in Bewegung gebracht. Das solle jetzt
weitergeführt und vertieft werden.
Gerne erinnerte man an Père Josef (+Pfarrer Handl), der mit seiner zugewandten und
menschenfreundlichen Art die Herzen der Franzosen im Pas-de-Calais, gewann. Eine der
ersten Unterstützerinnen, Corinne Masson war 2019 verstorben. Eine Kerze, die auf ihr Grab
gestellt wurde, sollte ein Sinnbild für das Licht der Freundschaft sein, das in Ewigkeit nicht
erlischt.
Ein Höhepunkt unseres Treffens war der Französisch-Deutsche Gottesdienst am Sonntag.
„Eingeladen zum Fest des Glaubens“ erklang es von der deutschen Gruppe. Eine bis zum
letzten Platz gefüllte Kirche in Colembert, gab Zeugnis davon, dass der christliche Glaube
gerade durch diese freundschaftliche Begegnung Aufschwung erhält. Ganz International
konnte man sich mit dem Geistlichen aus dem Kongo fühlen, der allen afrikanischen
Schwung vermitteln konnte. Eine aufbauende, nachdenkliche Predigt von Diakon Robert
Ullinger, übersetzt ins Französische von Jochen Wiltschko, ermutigte uns, im Heute dankbar
zu leben. Begleitet von einer wunderschönen Instrumentalgruppe klang der Gottesdienst mit
der Europahymne aus.
Danach traf man tief berührt, alte Freunde. Die mitgereisten Jugendlichen fanden schnell mit
französischen jungen Leuten Gelegenheiten für Spiele und Austausch. Kulinarische
Grillspezialitäten aus Frankreich und Deutschland, sowie ein abwechslungsreiches
Salatbuffet zeigte die ganz praktische Teilnahme vieler, die für das leibliche Wohl gesorgt
hatten.
Boulogne war am Montag auf dem Programm. Überwältigend das weltweit bekannte
Meeresaquarium, die Nausicaa, das uns den Artenreichtum und die Bedrohung der
Weltmeere so eindrucksvoll vor Augen führte. Wer nach dieser informativen Besichtigung
noch Lust hatte, konnte die Promenade am Meer genießen, einen Bummel durch die Stadt
machen und die Street-Art-Kunstwerke bewundern, oder sich bei einem schattigen
Spaziergang an den Stadtmauern erholen.
Am Dienstag, In Calais erfuhren wir von einem Gästeführer mehr über die Stadt und das
berühmte Rathaus. So konnten wir z.B. auch die Statue von Charles de Gaulle und seiner
Ehefrau Yvonne Vendroux' bewundern. Sie hatten in Notre Dame de Calais geheiratet.
Natürlich kamen wir zu den bekannten „Bürgern von Calais“, die sich nach Belagerung durch
die Engländer (1347) heroisch für ihre Stadt opfern w(s)ollten. Das war so Mitleid
erregend, dass die Königin von England, Philippa von Hennegaudie, die Gnade des
Königs für die Bürger von Calais erflehte.
Nachmittag hatte man Gelegenheit das Museum 39-45, oder das Musée de Beaux-Art
zu besichtigen, oder einfach zum Strand zu wandern und z.B. den schnaubenden,
touristischen Riesendrachen zu fotografieren.
Wissant stand am Mittwoch auf dem Programm.
Besonders beeindruckt hat uns, dass ein französisches Ehepaar zum Picknick seinen Garten mit Meerblick und ihr ganzes Haus zur Verfügung gestellt hatte.
Wir haben diesen Tag in Wissant mit ausgiebigen Wanderungen, die Jugend hatte auch Spaß im Meer, sehr genossen.
Dann kam der Abschiedsabend, der mit über 100 Teilnehmern im „Salle de Colembert“ den Ausklang dieser intensiven und bereichernden Reise darstellte.
Am Donnerstag, 04.08.22, versorgt mit reichlich Proviant und Tränen in den Augen hieß es „Au revoir“ in 2 Jahren, bei uns in Georgensgmünd!
Monika Wunram